Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt

Grüner Wasserstoff für die Energiewende

Als Reallabor der Energiewende werden im Energiepark Bad Lauchstädt erstmals Technologien und Verfahren zur Gewinnung, Transport, Speicherung und Nutzung von Grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt und als gesamte Prozesskette abgebildet. Der Energiepark Bad Lauchstädt ist eines von fünf Projekten der Kategorie Reallabore der Energiewende zu Sektorkopplung und Wasserstofftechnologien.

Die wissenschaftliche Begleitung des Energiepark Bad Lauchstädt erfolgt durch die DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg.

Laufzeit

01.09.2021 – 31.08.2026

Förderkennzeichen

03EWR012D

Gefördert vom

Bundesministerium für Wirtschaft & Klimaschutz

Die Meilensteine

Unsere Rolle im Projekt

Wir übernehmen die wissenschaftliche Begleitung des Energiepark Bad Lauchstädt. Als Forschungsinstitut und europaweit anerkanntes Forschungs- und Entwicklungsunternehmen untersuchen wir die grundlagenorientierten Fragestellungen der Energie- und Gaswirtschaft.

1.

Wasserstofferzeugung

Das Zusammenwirken von Windpark und Elektrolyse im industriellen Maßstab ist mit dem Energiepark Bad Lauchstädt bisher einmalig. Im Rahmen dieses Innovationsprojektes wird die praktische Schnittstelle zwischen Windpark und Elektrolyseur von den beiden handelnden Akteuren Terrawatt und Uniper entwickelt und umgesetzt. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wird die erarbeitete Lösung evaluiert und insbesondere hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf weitere Anwendungsfälle geprüft und aufbereitet.

2.

Wasserstoffspeicherung & -transport

In diesem zweiten Forschungsbereich steht die Reinheit des erzeugten Wasserstoffs im Fokus. Im Elektrolyseur wird hochreiner Wasserstoff gewonnen. Bei der Speicherung im Kavernenspeicher, aber auch beim Transport durch das Stahlrohr können Fremdstoffe in das Gas gelangen. Da insbesondere im industriellen Einsatz die Reinheit des Wasserstoffs von großer Bedeutung ist, nimmt die Entwicklung von geeigneten Mess- und Reinigungsverfahren einen wichtigen Stellenwert ein. 

3.

Vermarktung & Nutzung

Der Forschungsbereich Vermarktung & Nutzung beschäftigt sich vornehmlich mit den Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff und den damit verbundenen Rahmenbedingungen. Zu diesem Zweck werden parallel zu Planung und Bau des Energieparks Potentialanalysen erstellt, um mögliche Nutzer des Wasserstoffs zu identifizieren und deren damit einhergehende Bedürfnisse zu ermitteln. 

Über die Projektpartner

Die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH entwickelt und realisiert seit über 25 Jahren Turnkey-Projekte im Bereich Windkraft und Photovoltaik. Die langjährige Erfahrung als Planer, Investor, Betreiber und Betriebsführer erlaubt es, die vollständige Projektrealisierung von der Standortsuche bis zur schlüsselfertigen Übergabe der Anlagen aus allen Perspektiven zu betreuen und die einzelnen Projektphasen durch eigene Fachkompetenzen zu gestalten. Darüber hinaus ist das Unternehmen als Dienstleister und technischer Berater national und international tätig und kann auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz aus über 300 Projekten mit mehr als 1.500 Windkraftanlagen zurückgreifen.

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel, sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper setzte 2020 ein Gas-Volumen von mehr als 220 Billionen Kubikmetern um.

Die VNG Gasspeicher GmbH (VGS) ist mit derzeit rund 2,2 Milliarden Kubikmetern nutzbaren Speicherkapazitäten der drittgrößte Speicherbetreiber in Deutschland. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der VNG AG mit Sitz in Leipzig verfügt VGS über nahezu 50 Jahre Erfahrung mit dem Errichten und Betreiben von Untergrundgasspeichern und den damit zusammenhängenden technologischen Prozessen. Das Kerngeschäft der VGS ist der Betrieb von Speicheranlagen und die Vermarktung von Speicherkapazitäten. Daneben fungiert VGS als technischer Betriebsführer für Speicheranlagen Dritter und erbringt in den Bereichen Anlagenbau und Messtechnik ingenieurtechnische Dienstleistungen für ihre Kunden.

Die ONTRAS Gastransport GmbH ist ein überregionaler Fernleitungsnetzbetreiber im europäischen Gastransportsystem mit Sitz in Leipzig. Für den Gastransport der Kunden betreibt ONTRAS Deutschlands zweitlängstes Ferngasnetz mit über 7.500 Kilometern Leitungslänge und rund 450 Netzkopplungspunkten. Das Unternehmen vereint als verlässlicher Partner die Interessen von Transportkunden, Händlern, regionalen Netzbetreibern und Erzeugern regenerativer Gase. 22 Biogasanlagen und zwei Power-to-Gas-Anlagen speisen Grüne Gase (Biomethan, synthetisches Methan bzw. Wasserstoff) ins ONTRAS-Netz ein.

VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften, einem breiten, zukunftsfähigen Leistungsportfolio in Gas und Infrastruktur sowie einer über 60-jährigen Erfahrung im Energiemarkt. Der Konzern mit Hauptsitz in Leipzig beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen abgerechneten Umsatz von rund 9,8 Mrd. Euro. Entlang der Gaswertschöpfungskette konzentriert sich VNG auf die vier Geschäftsbereiche Handel & Vertrieb, Transport, Speicher und Biogas. Ausgehend von dieser Kernkompetenz in Gas richtet VNG mit der Strategie „VNG 2030+“ ihren Fokus zunehmend auf neue Geschäftsfelder, dazu zählen unter anderem „Grüne Gase“ und digitale Infrastruktur.

BLWH2 – Verbundvorhaben

EnEff:Stadt: BLWH2 – Erschließung und Versorgung von Bestandsgebäuden und Neubauentwicklungen der Stadt Bad Lauchstädt mit klimaneutraler Wärme; Teilvorhaben: Entwicklung von Versorgungskonzepten mit Abwärme und Wasserstoff aus Großelektrolysen

Laufzeit: 01.11.2024 – 31.10.2026 | Gefördert vom BMWK | FKZ: 03EN3108A
Projektpartner: DBI Gas- und Umwelttechnik, MITNETZ Mitteldeutsche Netzgesellschaft GmbH, envia THERM GmbH, VNG AG

BLWH2 verfolgt das Ziel konkrete Versorgungsmöglichkeiten für unterschiedliche Abnehmer mit Abwärme aus der Elektrolyse zu erforschen, zu bewerten und daraus umfassende Konzepte für eine sichere Versorgung urbaner Gebiete zu entwickeln. Im Zuge dieser Bemühungen soll die Wertschöpfungskette des naheliegen den Reallabors „Energiepark Bad Lauchstädt“ erweitert werden. Aufgrund der Standortnähe zum Reallabor, bietet die Stadt Bad Lauchstädt eine optimale Möglichkeit zur Umsetzung und besitzt damit zum aktuellen Zeitpunkt ein Alleinstellungsmerkmal im gesamten Bundesgebiet.

Durch das Vorhaben werden nicht nur Wissenslücken im Bereich der Sektorenkopplung, der Abwärmeverteilung und -anwendung geschlossen, sondern auch die Wertschöpfungskette des Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt in einem realen Anwendungsfall ausgebaut. Für dezentrale Einheiten von Elektrolyseuren im zwei bis dreistelligen Megawatt-Bereich eignet sich diese Wärme grundsätzlich zur Versorgung von Nah- und Fernwärmenetzen im urbanen Umfeld dieser Einheiten, auch wenn das Temperaturniveau nicht den traditionellen Größen der Fernwärmeversorgung entspricht (Elektrolyse ca. 60 °C, Fernwärme ca. 90 °C).

In Kombination mit wasserstoffbasierten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen kann sowohl der Betrieb der Elektrolyseure als auch die Versorgungssicherheit der Stromversorgung zu einer wirtschaftlich und energetisch-ökologisch effektiven Nutzung der erneuerbaren Primärenergie aus Wind bzw. PV deutlich gesteigert werden. Dazu wird ein abgestimmtes Verschaltungskonzept zum Einsatz der Komponenten sowie ein übergreifendes Energiemanagementsystem benötigt. BLWH2 legt mit der Machbarkeitsprüfung der zu errichtenden Infrastrukturen und der zu versorgenden Abnehmer sowie der technischen Konzeptentwicklung und Wirtschaftlichkeitsprüfung die Grundlage für die bauliche Errichtung der Infrastrukturen, deren Inbetriebnahme und das betriebsbegleitende Monitoring zur Generierung von Forschungsergebnissen.

Weitere Informationen erhalten
Sie auf der offiziellen
Projektwebseite:

https://energiepark-bad-lauchstaedt.de/

Kontakt

Geschäftsführer
Forschung & Entwicklung

Dr. Jörg Nitzsche

(+49) 3731 – 4195 331

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